Mittwoch, 2. Oktober 2013

6. Sardischer Brief 2.0

Da geht’s aber ab zurzeit, fast täglich ein neuer Brief. Es ist ja auch viel passiert und wenn ich es nicht bald niederschreibe vergesse ich die Hälfte (auch wenn es der eine oder andere nicht wirklich glauben kann, bei der Anzahl von Briefen).

Ich bin ab sofort dazu übergegangen, den Briefen eine Unterüberschrift zusätzlich zur Nummerierung zu geben. Das hängt auch mit der seit kurzem verfügbaren Zugänglichkeit der Briefe via Facebook zusammen. Und die dortige Formatierung macht eine solche Unterüberschrift sinnvoll. Mal sehen wie lange ich das fortsetzen werde. Und da ich mich erst jetzt, also während dem Schreiben, dazu entschlossen habe, gibt’s die erste Unterüberschrift hier mitten im Text (beim nächsten Brief wird die dort sein, wo sie hingehört, nämlich ganz oben).
Sardinien. Eine Zusammenfassung
Viel wurde bereits in den vergangenen Sardischen Briefen geschrieben, vieles gäbe es noch zu erzählen. Aber da vieles von dem Geschriebenen schon grenzwertig für eine Veröffentlichung war, werde ich mich mit dem bis dato Erzähltem begnügen und nur mehr kurz zusammenfassen (das wäre wieder mal ein idealer Zeitpunkt eines Kurzbriefes, aber diese Ankündigung lasse ich heute lieber gleich sein, weil ich es eh nicht schaffen werde, mich kurz zu halten. Selbst die Kommentare in den Klammern sind schon wieder elendslang ;-) ).
 
Merke, eine Katze am Schoß verringert die Schreibgeschwindigkeit erheblich und lenkt ab. Wobei das Schurren echt entspannend wirkt…
 
Zusammenfasend kann eine absolute Empfehlung für die Insel abgegeben werden. Auch uns wird Sardinien wieder sehen. Irgendwann. Aber doch.
 
Hat man sich mit der, für Menschen die selbst aus einem touristisch dominierten Land stammen, also nicht aus Deutschland ;-), zumindest erklärungsbedürftigen Unfreundlichkeit arrangiert, oder lässt die meisten Einheimischen (oder diejenigen, die dort im direkten Kontakt mit den Touristen stehen) links liegen, so steht einem überdurchschnittlichen guten Urlaub nichts im Wege.
 
Wirkliche Gefahr droht weder zu Wasser noch zu Lande was die Tierwelt betrifft (unfreundliche Tiere begegneten uns nicht, ganz im Gegenteil). Auch wenn der eine oder andere Brief möglichweise das Gegenteil beweisen will, es bleibt nur ein vernachlässigbar kleines Restrisiko bestehen, dass man Opfer eines der wilden Tiere in Sardinien wird. Die Chance im sardischen Verkehr umzukommen, würde ich um ein Vielfaches höher einschätzen. Das gilt übrigens für alle Gebiete, in denen sich vorrangig Italiener in Kraftfahrzeugen bewegen dürfen.
 
Die sanitären Einrichtungen wurden auf einen europäischen Standard gebracht und sind nur mehr im Ausnahmefall Anlass zum Verzweifeln.
 
Leider hat sich auch auf Sardinien die Unart der deutschen Touristen (nicht die Österreicher ;-) ) durchgesetzt, sich seine bevorzugte Liege kurz vor Sonnenaufgang mittels Handtuch zu reservieren. Das ist für Langschläfer wie mich, die quasi direkt vom Bett ans Frühstücksbuffet wechseln, sehr ärgerlich, weil die besten Plätze bereits vergeben sind. Und nicht nur das, die besten Plätze werden auch im Laufe des Tages erst genutzt, weil die sind eh reserviert, da braucht man sich nicht beeilen und kann eventuell noch ein Schläfchen im Zimmer machen, sich die Zähne bleichen, mit der Oma telefonieren, vom Balkon die reservierte Liege beobachten, oder was weiß ich. Alleine der Gedanke daran macht mich echt aggressiv. Einzige Lösung für dieses Übel sehe ich in einer konsequenten Säuberung der Liegen durch das Hotelpersonal. Und zwar in der Form, dass sie die Handtücher nehmen und in einen exklusiv dafür zur Verfügung gestellten Pool schmeißen. Daraus dürfen sich dann der Kai-Uwe und die Janette ihre nassen Handtücher wieder raussuchen und auf einer der vielen freien Liegen ausbreiten.

Und hier gleich meine Entschuldigung für den doch tendenziell vorurteilsvollen Absatz. Natürlich machen das nicht nur meine deutschen Pappenheimer, die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen. Italiener, Russen, Holländer, Belgier, um nur ein paar zu nennen. Und das Schlimmste, diese Unart ist anscheinend ansteckend und vererblich. Denn es sind nicht nur die Alten, nein, mittlerweile haben sich auch die Jungen damit infiziert. Und am Schlimmsten überhaupt, ich hab am letzten Tag auch damit begonnen :-0 . Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät für eine Therapie. Falls jemand einen Tipp für Treffen der Anonymen Handtuchreservierer in meiner Nähe hat, bitte her damit.
 
Stefan

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