Donnerstag, 31. Oktober 2013

2. Wiener Kaffeehaus Brief 2.0

„Ohne Titel“

Die Kombination unserer Arbeits- und Privatsituation, ermöglichen mir es heute die Niederschrift des 2. Wiener Kaffeehausbriefs. Meine Süße muss arbeiten, mein Arbeitgeber hingegen war so entgegenkommend und hat meinem Ansuchen um Abbau eines Urlaubstages wohlwollend entsprochen. Zusätzlich ist es mir auf Grund einer regelmäßigen Grundreinigung unserer Wohnung die auf den heutigen Tag fällt, nicht möglich mich in dieser aufzuhalten. Besser gesagt, will ich das nicht. Jemanden beim Arbeiten zu zusehen, dafür muss man schon eine gewisse Veranlagung mitbringen, quasi ein Talent haben. Das ist bei definitiv nicht der Fall. Und mir das mittels harten Arbeit zu erarbeiten, dazu hab ich auch keine Lust.

Zurück zum Kaffeehaus. Auch heute schaffe ich es erst so gegen 11 Uhr im Kaffeehaus meiner Wahl anzukommen. Und natürlich ist es ein Wiener Kaffeehaus, weil sonst, dem aufmerksamen Leser wäre dies bestimmt nicht entgangen, würde der Brief ja gar nicht in die von mir selbst auferlegte Definition der Kategorisierung der Briefe fallen. Kurz: Der Brief passt ja sonst nicht in die Serie. Der Inhalt hingegen, und das wird der vorliegende Brief in aller Deutlichkeit auch noch mal zeigen, muss genau gar keine Bedingung erfüllen ;-).

Aus bekannten Gründen, falls nicht bitte den 1. Wiener Kaffeehaus Brief vorziehen, fiel meine heutige Wahl auf ein anderes Haus. Es trägt den stolzen Namen eines unserer größten Krieger der Vergangenheit. Mehr dazu gibt’s bestimmt im Internet.

Erneut zurück zum Kaffeehaus. Um genau zu sein, ist es bereits nach 11 Uhr als ich eintreffe. Aber diesmal gibt’s, wie ich das auch erwartet habe von so einem Haus, keinerlei Probleme ein Frühstück zu bekommen. Das mag auch daran gelegen haben, dass es hier Frühstück bis 12 Uhr gibt ;-).

Um meinem eigenen innerlich manifestierten Bildes eines Kaffeehausbesuchs in Wien gerecht zu werden, sitze ich nun seit gut einer Stunde hier und esse ab und zu einen Bissen vom ausgezeichneten Frühstück, lese zwischen durch in einem mitgebrachten Buch oder in der Zeitung und schreibe das hier, mache aber keine Anstalten, die Räumlichkeiten in den nächsten Stunden zu verlassen. Noch stört sich auch niemand daran. Noch.
 
Ich hatte auch das Vergnügen, manch einer würde damit wohl kaum Vergnügen verbinden, einer der berühmt berüchtigten Bedienungen zu haben. Sprich, relativ schnell, aber weder freundlich, nicht mal oberflächlich oder ansatzweise ein Versuch einer gespielten Freundlichkeit, hier steht man dazu und das finde ich gut, noch wirklich zuvorkommend. Und in meinem Falle auch noch weiblich.

Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung die Ausnahme. Aber den Fortschritt kann man nicht aufhalten, soll mal einer gesagt haben. Mich persönlich stört das auch nicht weiter, solange sie den Gästen den von ihnen erwarteten Grant entgegenbringen und nicht von Tisch zu Tisch fliegen und freundlich und zuvorkommend die Gäste bedienen, ist mir das relativ wurst.

Und natürlich müssen sie mich hier sitzen, lesen, essen und schreiben lassen, ohne auch nur mit Blicken zu signalisieren, dass es jetzt an der Zeit wäre. Außerdem wäre das viel zu gefährlich, denn ich weiß aus gut unterrichteten Kreisen, dass Blicke sogar töten können,  und ganz speziell die der Damen.

Stefan
 
p.s. Mein heutiger Konsumentationskoeffizient beträgt 10 Euro/Stunde. Die Konsumentationskennziffer liegt bei 2,5 Euro/(Stunde x Sitzplatz). Und damit liegen meine heutigen Werte weit unter den Bestmarken vom 1. Brief. Aber ich kann heute zumindest mit einer sensationellen Bettlerquote von 0 (in Worten: Null) aufwarten.

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