Sonntag, 28. Juli 2013

8. Wiener Brief 2.0

Mann, ist das heiß. Und nicht erst seit gestern. Da kann man sich doch glatt über den bevorstehenden Arbeitswochenbeginn freuen, vorausgesetzt der Arbeitsplatz verfügt über genügend Luftkühlungspotential (und der Arbeitgeber ist ein Netter und lässt das Potential auch nutzen).

Wien leidet wie viele europäische Regionen unter der aktuellen Saharahitze und beschert uns heute knappe 40°C. Im Schatten, wohl gemerkt. An direkte Sonne darf ich nicht mal denken in diesem Ausmaß, das würde bei mir schon für nen Sonnenbrand reichen. Also mal schnell den textalen Sonnenschutzfaktor 50 drauf und locker weiter geschrieben.
Die möglichen und anstrebenswerten Alternativen halten sich bei uns auch in Grenzen. In der Wohnung hab ich bereits überall Hinweisschilder verteilt, die einen dazu ermahnen die Sitzgelegenheiten wie in einer Sauna üblich, nur mit einem Handtuch zu benutzen. Ich selbst trage beim Schreiben mittlerweile Handschuhe, um die Tastatur nicht unter Schweiß zu setzen ;-). Von der Latex-Variante rate ich für Selbstversuche ab,  das wird beim Ausziehen ganz schnell unangenehm für alle Beteiligten. Und ohne Beteiligte geht’s nicht ganz, da man sich die Dinger nicht mehr alle von der Hand ziehen kann. Und falls doch, bitte nicht über einem Nachbarn am Balkon ausziehen, die gefühlten zwei Liter Körperflüssigkeit die sich darin angesammelt haben dienen in keinerlei Weise dazu, ein freundschaftliches Verhältnis zum Nachbarn aufzubauen oder zu verbessern. Besser eignen sich dünnen Stoffhandschuhe, die aber regelmäßig ausgewrungen werden müssen. Je dicker der gewählte Stoff, desto weniger oft muss gewrungen werden. Aber natürlich füllt sich der dickere Handschuh vergleichsweise schneller. Klingt ganz nach einer schönen Extremwertaufgabe für nen begabten Mathematiker…
Eine Möglichkeit dem Körper in dieser Hitze Linderung zu verschaffen, ist viel zu trinken. Empfiehlt ja auch so gut wie jeder Arzt. Hab ich auch schon versucht. Die Wirkung verliert aber nach dem Ausschlafen des Rausches sehr schnell an Wirkung und schlägt dann sogleich um in das komplette Gegenteil. Da ist das Leben in dieser Hitze fast nicht mehr erträglich. Jetzt hätte man natürlich die Möglichkeit weiter zu trinken, aber das müsste so konsequent bis zum Ende der Hitzewelle geschehen, dass ich davon nur abraten kann (man weiß ja auch nicht wie lange sich so eine Hitzewelle hinzieht). Und auch wahrscheinlich jeder Arzt. Ich hab’s mit einem Tag Pause probiert und kann sagen, dass das wahrscheinlich ein ganz probates Mittel zur Bekämpfung der Hitze ist. Nach Donnerstag und Samstag müsste ich eigentlich am Montag wieder antreten. Mal schauen  ;-).
Keine Alternative ist natürlich das Aufsuchen eines öffentlichen Freibads in Wien. Selbst wenn man früh genug dran sein sollte und so noch ein schönes Plätzchen am Rasen ergattert, so kommt es doch,  zumeist früher als gedacht, unweigerlich zu einer sardinenartigen Platzanordnung. Und der daraus bedingte ungewollte Austausch von Körperflüssigkeiten der etwas anderen Art lässt mich schon beim Gedanken daran erschaudern. Aber offensichtlich bin ich mit meiner Freundin einer der Wenigen die so denken, wenn man sich die Berichte aus den Freibädern ansieht. Ich sag immer, mögen muss man’s. Das gilt im Übrigen auch für die Handschuhe die ich jetzt wieder bei Seite lege, weil ich mit der Nummer 8 hier fertig bin und die Dinger eh schon wieder voll sind.
Stefan

Sonntag, 21. Juli 2013

5. Barcelonesischer Brief 2.0

und zugleich letzter Barcelonesischer Brief. Zumindest bis zum nächsten Besuch der Stadt.

Die Stadt ist an und für sich nicht als billig, ähm, nein, günstig bekannt. Billig sind die Frauen die einen spät nachts noch auf den fast leeren Touristenpfaden auflauern und so ziemlich alles anbieten was mann (kein Schreibfehler!) vielleicht noch wünschen könnte.

Für Getränke kann man in der Stadt schon fast arm werden, aber den Vogel schießen die Lokale an der Strandpromenade ab. Und hier wiederum die Clubs. Da kann‘s schon mal vorkommen, dass das Bier 7 (in Worten: sieben) Euro kostet. Tagsüber, wohlgemerkt. Die Krönung war aber ein Weißwein, ja, diesmal kam der bestellte Weiße ohne den bei mir sonst üblichen Umweg des Rotweins, für den, zwar gut eingeschenkt, neun (in Ziffern: 9) Euro in Rechnung gestellt wurden. Man muss ja nicht auf ne zweite Runde bleiben, taten wir auch nicht und zogen weiter zum nächsten Lokal.
Noch immer am Strand, noch immer an der Promenade. Auf Grund des windig, und relativ kalten Wetters waren die Sitzplätze der Lokale eher spärlich besetzt. Das störte die Kellner aber eher weniger und es war uns nicht möglich einen Platz an der Strandreihe der Sitzplätze zu bekommen. Ja nicht mal ein Platz in der Sonne war möglich. Obwohl, wie gesagt, fast alles leer war. Natürlich war es unser Fehler, da wir ja nur was trinken wollten. Blöder Anfängerfehler. Merke, falls Du am Strand sitzen und ein wenig die Sonne genießen möchtest, komm einfach hungrig an den Strand.
Das letzte Lokal an der Promenade hatte dann doch erbarmen und wir fanden ein nettes Plätzchen in der Sonne. Das war deshalb so wichtig, weil es keine 20°C hatte und der Wind uns um die Ohren pfiff. Und das Ende Mai. Und das in Barcelona. Seit Menschengedenken gab‘s keinen so kalten Mai. Also um genau zu sein, seit mein Kumpel in Barcelona ist kann er sich an keinen kälteren Mai erinnern. Und er lebt da schon seit vielen, ähm ja, Monaten ;-). Aber es war trotzdem kalt.
Wie gefährlich so n Bierchen sein kann wurde mir ebenfalls wieder mal vor Augen geführt. Der Platz am Strand war perfekt. Das Bier nicht billig, aber gut eingeschenkt. Die Kellner freundlich und zuvor kommend. Das muss man in Barcelona ausnutzen. So wurden aus dem Bierchen, zwei, aus den zweien drei,…Man kennt das allseits bekannte Spiel mit den inversen zehn kleinen Negerlein. Und nein, ich hab keine zehn Bier getrunken, aber so viele, dass ich mir aber so was von nem Sonnenbrand geholt habe. Und am Kopf lässt sich das besonders gut kaschieren ;-). Merke, bei unsachgemäßer Handhabung kann Bier Hautkrebs verursachen.
Die Reise endete wie sie begonnen hatte am Hafen. Dort gab’s noch eine riesige Auswahl an spanischen und/oder katalanischen Spezialitäten für uns. Frittierte grüne Paprikaschoten, frittierte Kartoffelspalten, frittierte kleine Fische (die der Kenner ganz ist, ich als Tierschützer lass immer den Kopf übrig) und frittierte kleine Tintenfische (die hab ich ganz gegessen, weil ich nicht wusste wo die den Kopf haben). Da kommt ganz schön was zusammen. Vor allem Frittierfett. Und da sagen immer alle, dass Fisch und Meeresfrüchte so gesund sein sollen. Mir ging‘s nach der Mahlzeit nicht soooo gut. Ich hab noch nicht mal meine Spielzeugpackung Brezeln im Flieger gegessen. Und das heißt was.
Fazit: Eine Stadt für die man Zeit und seine Liebste an der Seite braucht. Eine Stadt in die man immer wieder gerne zurückkehrt. Eine Stadt die niemals langweilig wird. Klingt ja fast wie Wien. Tja, aber eben nur fast. Hätten wir noch Strand und Meer wäre Wien wohl perfekt. So müssen wir uns mit dem was wir hier haben zufrieden geben und genießen unsere vergleichsweise geringe Anzahl an lauen Sommerabenden an diverse Strandbars am Kanal, also Donaukanal nicht Abwasserkanal, oder an der Copa Kagrana, wer’s mag und sich dort wohl fühlt ;-)
Adiós und bis zum nächsten Mal in Barcelona,
Stefan
p.s. Mein erstes p.s., das sollte schon was besonders sein. Also. Eins muss ich schon noch los werden, ich verlange auf der Kurzstrecke kein dreigängiges Menü, wobei ich das natürlich schon essen würde, aber was sollen diese Pseudo-Snacks die einem bei einem solchen Flug gereicht werden? Da lassen sich die Fluglinien, und wir sprechen hier nicht von den Billigsdorfern, sondern schon von den richtigen, die auch richtiges Geld für die Flüge verlangen, von Markenherstellen ,die sich herablassen und dieses Spiel mitspielen,  eigens für Flüge Packungsgrößen von Snacks herstellen, die nicht mal die Bezeichnung Packungsgröße verdienen. Selbst einen Barbie-Puppe, würde man ihr eine solche Packung in die Hand drücken, sähe unnatürlich groß im Vergleich dazu aus. Bei manchen der Packungen ist man sich nicht mal sicher, ob nicht nur Luft drinnen ist. Also liebe Fluglinienbetreiber, entweder serviert ihr etwas was den Namen Snack auch verdient, oder lasst es einfach ganz bleiben und senkt dafür die Ticketpreise. Ach, und falls das immer noch nicht angekommen ist, immer schön zumindest eine Flasche Sekt oder Prosecco einpacken…

Samstag, 13. Juli 2013

4. Barcelonesischer Brief 2.0


Und nein, ich hab noch nicht mit den Briefen aufgehört. Auch wenn ich mittlerweile glaube, dass mich da draußen in den unendlichen Weiten des Internets niemand hört, oder dass das Internet gar nicht so groß is, wie es immer tut, und ich deshalb nicht gehört werde. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich die Briefe in keinster Weise promote… Wie dem auch sei, geht’s heute, wie der Titel schon verrät, mit einem weiteren Tag in Barcelona weiter und der war schon einigermaßen bemerkenswert.
Begonnen wurde der Tag, wie übrigens jeder unserer Tage in Barcelona, mit einem Besuch des Markts (ja, der an der Rambla, ich weiß nur nimma wie er heißt). Dort angekommen, was gut und gerne 3 ½ Minuten vom Hotel aus in Anspruch genommen hat, gab‘s einen lecker Espresso. Gefolgt von einem überaus erfrischenden und sättigenden frisch gepressten Fruchtsaft (wobei man mit dem Begriff sättigend vorsichtig sein muss, speziell wenn man ihn ohne zeitliche Komponente verwendet. In meinem Falle müsste es richtigerweise heißen, sättigend für gut eine halbe Stunde).
So, jetzt ist da ein Absatz und keiner  weiß so recht wieso. Ich kläre das mal schnell auf. Es ist wirklich so, dass sich der gute Fruchtsaft einen eigenen Absatz verdient hat. Fast hätte ich ihm einen eigenen Brief gewidmet, aber dazu reichte es letztendlich nicht. Noch nicht ;-).
Spricht man in unseren Breiten gemeinhin von Fruchtsaft, so kommen einem gleich mal die leckeren Terta-Packs in den Sinn. Nicht das die schlecht wären, aber sein wir uns mal ehrlich, mit Fruchtsaft im eigentlichen Sinn hat das Zeugs nur mehr wenig gemein. Zumindest weiß ich das jetzt nach dem regelmäßigen Besuch des Markts. Dort werden die Säfte nicht nur frisch gepresst, also aus der jeweiligen Frucht und nicht aus der Verpackung, sondern auch in schier unüberschaubaren Mischungen feil geboten. Die Vielfalt an verfügbaren Grundsäften ist schon fast nicht mehr zu fassen. Angeboten werden aber in der Regel Mischungen aus zwei bis drei Sorten. Um das Ganze greifbarer zu machen, gibt’s jetzt ein bisserl Mathe:
Gehen wir zum Beispiel von 20 verschiedenen Sorten Obst aus und mischen maximal zwei Sorten miteinander ergibt das nach Adam Riese 190 mögliche Mischungen (20!/((20-2)!*2!)). Mischt man jeweils drei der 20 Sorten ergeben sich unglaubliche 1.140 verschiedene Mischungen (20!/((20-3)!*3!)).
Damit dürfte auch klar sein, warum mein Fruchtsaft einen eigenen Absatz bekommen hat (mittlerweile sind es eh schon drei). Und weil es so viele verschiedene Säfte gibt, gibt’s auch eine große Anzahl von Ständen die fast ausschließlich Saft anbieten. Und das für 1 bis 1,5 Euro den Becher. Da kann man schon mal zuschlagen.
Den Tag verbringen wir mit der professionellen Beschaffung von uns kleidenden Stoffstücken in vielfältigen Ausführungen. Wir sind ja extra mit wenig Gepäck angereist, um unsere Koffer mit spanischen Textilien, die wahrscheinlich eh von Kinderhänden im fernen Asien genäht werden, vollgestopft, wieder nach Hause zu bringen. Auf Grund von unprofessioneller Reisevorbereitung, das heißt wir hatten keine Waage mit, haben wir gut und gerne 5 kg an Freigepäck verschenkt ;-).
Der Abend war eines der Prachtstücke dieses Aufenthalts. Wir treffen uns mit meinem Kumpel in einer der tausend Tapas Bars. Die liegt aber schon etwas abseits der Touristenpfade und bietet vorzügliche Tapas und auch ein ganz passables Bier. Die Bestellung des Weißweins überlasse ich unserem der spanischen Sprache mächtigen Kumpel. Und siehe da, es kommt Weißwein ;-).
Unser zweiter Stopp am Abend führt uns weiter in die noch wenig erschlossenen  Viertel der Stadt und in eine Bar, die man so nicht finden würde und wäre dies durch Zufall doch der Fall, wahrscheinlich nicht betreten würde. Die „Champagneria“. Eine durchwegs eigenartige Bar. Wüsste man es nicht besser, würde man die Pforte ins Lokal nicht durchschreiten, weil man davon ausgehen müsste, geradewegs in einen Splattermovie als Nebendarsteller einzutreten. Und wir wissen alle, was mit denen innerhalb kürzester Zeit im Film passiert. Aber hat man sich einmal überwunden, bereut man es nicht. Die Bar ist zwar so voll, dass man sich wie die sprichwörtliche Sardine fühlt, aber die Stimmung ist entspannt. Die Besucher bestehen hauptsächlich aus Einheimischen. Wohl aus deshalb, weil der Wirt kein Wort einer anderen Sprache außer Katalan spricht, entweder aus Unvermögen, oder wie ich meine, aus Prinzip. Das ist konsequent und gefällt mir schon wieder.
Unser privater Stadtführer übernimmt die Bestellung und kehrt mit drei schönen Champagnerschalen und einem Tellerchen Rohschinken zu unserem hart erkämpften Plätzchen zurück. Stehplatz versteht sich. Der Champagner ist selbstverständlich die spanische Variante, der Cava, und schmeckt vorzüglich. Ebenso wie der Schinken. Eine weitere Eigenheit des Lokal. Zu jeder Getränkebestellung muss man ein Essen dazu bestellen, ansonsten gibt’s nix zu trinken. Aber bei den Preisen und der Qualität der Kleinigkeiten macht man das gerne. Nur so als Orientierung, die mit der Kraft der Oberflächenspannung von Cava randvoll gefüllten Gläser kosten je nach Farbe und Qualität des Cava rund 1 (in Worten, weil‘s sonst nicht zu glauben ist: einen) Euro. Ist das zu glauben? Eine ganze Flasche etwa 5-6 Euro. Die gibt’s aber nur bis 17:00. Danach nur mehr im Glas. Bis heute weiß man leider nicht, wieso oder was der Hintergrund dafür ist. Egal bei den Preisen. Ein weiteres Spezifikum der Bar sind die Öffnungszeiten. Keiner weiß so ganz genau wann sie offen hat. Also einfach vorbei schauen, wenn man in der Gegend ist und hoffen, dass sie offen hat. Bezüglich der Gegend kann ich leider nicht weiter helfen, die verschachtelten Wege, die Finsternis der Nacht, der Alkohol, …Ich würde die Bar nie wieder finden :-(.
Unsere dritte und für diesen Abend letzte Station am Weg durch die Bars Barcelonas ist wiederrum eine Tapas-Bar. Und was für eine. Lecker Bierchen und Wein, eine überaus freundliche Bedienung (in Katalanien nicht allzu oft anzutreffen) und ein Essen, Wahnsinn. Hier hatte ich meine bis dato teuerstes Tapa. 22 Euro pro Portion! Aber es war jeden einzelnen davon wert. Rinderfilet, medium to rare, mit gegrillter Gänserleber. Ich hasse an sich Leber und lies mich deswegen nur sehr schwer dazu überreden. Aber dieses Gericht war der Hammer. Und es war jetzt auch nicht so, dass sie da ein Stück Fleisch mit nem Stückchen Leber auf einen Zahnstocher gespießt hätten, nein, da war schon richtig was am Teller. Also jetzt auch wieder nicht so viel, dass ein durchschnittlicher Mitteleuropäer damit sein auslangen als Abendessen gefunden hätte, aber man bestellt ja eh nicht nur ein Tapa, die gibt’s eh nur in der Mehrzahl ;-).
Satt aber nicht voll fielen wir spät nachts in unser Bett und schliefen voller Vorfreude auf die nächsten Tage in Barcelona ein.
Adiós, (falls das noch niemanden aufgefallen ist, das ist katala und heißt übersetzt so viel wie Pfirt di)
Stefan

Dienstag, 2. Juli 2013

3. Barcelonesischer Brief 2.0

So, hier also der Dritte. Damit bin in alleiniger Rekordhalter was die Anzahl Barcelonesischer Briefe betrifft. Tut leid Jockel, aber Du hast ja noch die Möglichkeit diesen Thron wieder zu besteigen ;-).

Zur Wiedergutmachung werd ich den Brief vor allem der Zeit mit Dir und Deiner entzückenden Freundin in Barcelona widmen.

Kennt man Barcelona nur aus dem Touriführer (darf ruhig abwertend klingen ;-) ), so kennt man Barcelona nicht. Was unbedingt fehlt oder in diesem Falle sein muss, ist ein lokaler Führer der schon einige Zeit in der Stadt verbracht hat. Wir hatten das Glück einen solchen zu haben und durften ihn auch (be-)nützen ;-).

Abseits der mit Menschen überfüllten Straßen und Plätze gibt es weit mehr zu entdecken und zu erleben, als man das vielleicht glauben würde.  Aber ich bin schon wieder etwas voreilig und muss nochmal zurück zu den Touri-Zielen.
Auf Grund unserer knapp bemessenen Zeit,  sechs volle Tage sind für eine Stadt wie Barcelona ja so gut wie nichts, wurde sehr sparsam mit vordefinierten Zielen umgegangen. Zwei, drei kulturelle Highlights, eine Hop-on-Hop-off Tour,  der Strand und ein bisserl Shoppen. Das war es. Und was soll ich sagen, es war ausreichend. Mehr hätte kaum Platz gefunden in der der knappen Woche.
Die kulturellen Höhepunkte sind schnell zusammengefasst. Gaudi. OK, ich probier’s doch etwas ausführlicher. Zweimal Gaudi-Haus (zwei von vielen) von außen, einmal Gaudi-Kirche (ja die ganz berühmte) auch nur von außen (1½ h anstellen, da hört sich die Kultur bei mir auf ;-) ) und einmal der Gaudi-Park (diesmal mitten durch und nicht nur von außen). Alles sehr schön, aber auch überall zu viele Menschen. Man kann sich der Kunst kaum widmen, da immerzu Menschen an einem anstoßen, sich vor einem stellen, oder einfach nur furchtbar laut sind.
Und da wäre noch das Stadion des FC Barcelona, Camp Nou. Nicht das ich es jetzt mit den Werken und Wirken Gaudis vergleichen würde, nein, aber es ist kaum zu glauben, was die Verantwortlichen aus einer Stadionführung gemacht haben. Durch das Museum mit der kompletten Historie des Klubs und gefühlt allen Trophäen die jemals gewonnen wurden kann man sich, ebenso wie bei der ganzen Stadiontour, per Audioguide begleiten lassen. Haben wir im Museum gemacht, aber nicht fürs Stadion. Da sollte man die Räume und Atmosphäre auf sich wirken lassen. Wieder nicht ganz einfach, weil auch hier wieder eine ganze Menge an Menschen. Zumeist Ausländer wohlgemerkt ;-). Und in Barcelona ist selbst der Spanier Ausländer ;-).
Ich hatte ja schon die Möglichkeit ein Spiel des Rekordmeisters (is Barca das, oder is das Real? Egal, sagen wir einfach katalanischer Rekordmeister ;-) ) im Stadion Camp Nou live zu sehen. Wobei zu sehen eventuell der falsche Ausdruck ist. Denn sitzt man, so wie wir vor einigen Jahren, am letzten Rang, so hat das etwas von einem viel zu kleinen Fernseher. Und geht das Ganze dann auch noch 0:0 aus, dann hätte man sich das sparen können. Wäre da nicht der ganze Aufenthalt drum herum mit den Kumpels. Und dann hätte ich auch am Stammtisch oder ähnlichen Veranstaltungen nichts zum Angeben, oder in Briefen nichts zu schreiben.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, das Stadion ist einen Besuch wert, außer es gibt gar keine Berührungspunkte mit Fußball. Ich wüsste zwar nicht, wie das gehen sollte, aber sicherheitshalber sag ich es halt dazu ;-). So, das waren jetzt fast drei Absätze Stadion und einer mit Kultur. Das soll jetzt nicht meine Präferenzen wiederspiegeln, oder doch? Auch egal, wir wollen ja weiterkommen in der Geschichte der Barcelona-Reise. Also weiter geht’s.
Gespeist wurde am Abend zwar wieder am Plaza Real (was übersetzt so viel heißt wie Touristen-Abzockerplatz ;-) ), aber diesmal nicht im Lokal mit der künstlichen Menschenschlange, sondern schräg gegenüber. Der Name erinnert an den Ozean. Die Empfehlung kommt vom Freund vor Ort, den wir dort auch zum ersten Mal treffen, was soll da schon schief gehen. Und siehe da, nichts geht schief. Das Lokal ist eine klare Empfehlung, sowohl was das Essen (Tapas) als auch was das Trinken betrifft (Alkohol ;-) ). Einzig die Bestellung von Vino Blanco war wieder ein Problem. Es wurde Rotwein serviert. Aus irgendeinem merkwürdigen Grund, klingt meine Bestellung von Weißwein in Barcelona wie eine Bestellung von Rotwein. Ist und bleibt eins bis dato ungeklärtes Phänomen. Viellicht bin ich ja nicht alleine mit dem Problem. Ich werd bei Gelegenheit eine Selbsthilfegruppe ins Leben rufen ;-). Weiter zum Lokal. Die Toiletten, also zumindest die der Männerseite, sind auch nicht von schlechten Eltern. Was der Besitzer sich bei der Menge und Anordnung der Pissoirs sich gedacht hat, würde ich ihn bei Gelegenheit auch gerne mal fragen.  Zum einen liegen die WCs im ersten Stock überm Lokal und haben ein relativ großes Fenster in Richtung des Platzes, das an und für sich ist ja noch nichts Besonderes, aber jetzt kommt‘s.  Da hat der Kerl doch wirklich so viele Pissoirs an die Wand geschraubt, dass sich die Dinger fast berühren. Da ich alleine am Klo war, war es nicht so kompliziert ein Plätzchen zu finden, nur blockiert man als normal breit gewachsener Mann locker drei der Dinger. Ich stell mir das Bild des voll besetzten Pissoirs als ein wirklich merkwürdiges vor, wenn acht Männer, Schulter an Schulter und wahrscheinlich noch leicht schräg versetzt, versuchen ihre Notdurft zu verrichten. Die Dinger gab‘s wahrscheinlich im Großpack billiger, kennen wir ja vom Klopapier ;-).
Um Mal wieder was online zu stellen, soll’s das auch wieder gewesen sein. Fürs Erste. Wir haben jetzt maximal die Hälfte meiner der Reise geschafft.
Adiós,
Stefan