Montag, 30. September 2013

5. Sardischer Brief 2.0

Ich weiß ja nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber Kommentare sind durchaus erwünscht. Also natürlich nur insofern sie nicht unverschämt sind. Kommentare mit auch nur der geringsten Kritik werden übrigens durch die Zensur entfernt.

Und damit zum erneuten Versuch der Prämiere des Kurzbriefes (hat jetzt nichts mit Dir zu tun, lieber Christian ;-) ).

Thematisch bin ich mit der Zuordnung des Briefes zur Sardischen Reihe schon eingeschränkt. Aber zum Glück hat sich im Urlaub doch mehr getan als ich dachte. Ob euch das interessiert, weiß ich nicht, ist mir aber auch herzlich egal.

Die Insel ist ja auch für seine Hotspots was Reiche und Schöne betrifft bekannt. Porto Cervo hat zum Beispiel die höchste Dichte an Luxus Boutiquen weltweit. Ob die Insel, oder sonst irgendjemand das braucht weiß ich nicht. Aber es ist so und das Städtchen ist nicht unsympathisch. Des Weiteren gibt’s auf der Insel den „Billionairs Club“ den ein bekannter Playboy vor vielen Jahren ins Leben gerufen hat. Ein fetter und hässlicher Playboy wohlgemerkt. Und hier spricht nicht der Neid, dass lässt sich auf Grund von Bildern jederzeit belegen. Aber mit Kohle lässt sich offensichtlich so einiges wettmachen. Und wir reden hier über Milliardäre ;-).

Egal, wir haben den Club nicht mal gefunden, ist echt schlecht ausgeschildert. Das wir dort eventuell nicht erwünscht wären, kam uns erst gar nicht in den Sinn ;-).

Und dann wäre da noch der Phi Beach Club. Tja, der ist schon besonders, ganz besonders sogar. Auf eine Empfehlung hin und weil er nur etwa 10 Minuten von unserem Hotel gelegen ist, sind wir am Freitagabend gegen 22h dorthin aufgebrochen. Zu Fuß. War ja nicht weit. Damit haben wir schon mal die dort eingehobenen Parkplatzgebühren gespart. Verlangen die doch wirklich für eine halbwegs von Bäumen befreite Sandfläche Geld fürs Parken. Egal, per Pedes hat es ja nichts gekostet.

Der Club selbst ist eine relativ große Freifläche unter einer alten Festung mit eigenem Bootsanleger. Auf dem Areal sind eine Unzahl an verschiedenen Lounge-Möbeln verteilt (Google Maps), an der Felswand unter der Ruine gibt’s eine wirklich riesige Videoinstallation zur Club-Musik. Am Rande stehen verschiedene Autos ausgestellt, keines unter 100.000, damit man nicht vergisst, dass man sich in protziger Umgebung befindet.

Nach einem kurzen Rundgang durch den fast menschenleeren Club, wie gesagt, es war Freitag nach 22h, zogen wir uns auf eine der Lounges zurück. Aber nur kurz. Das Material der Liegefläche dürfte offensichtlich nicht für hohe Luftfeuchte oder generell nicht für den Outdoor Bereich geeignet sein. Man könnte es sich denken, dass ein schwammartiges Material bei dieser Umgebung nicht ideal ist. Also ab zur Bar.

Dort angekommen mussten wir nicht mal 5 Minuten warten bis wir bedient wurden. Wie gesagt, der Club war fast leer. Auf die Frage der Karte, gab uns der Barkeeper oder was auch immer er darstellen wollte den Tipp uns die von den Lounge Möbeln zu holen, weil er keine an der Bar hat. ??!!?!!. Langsam aber sicher wurde es unheimlich.

Der Blick in die Karte bestätigte meine Vermutung, dass die hier alle spinnen. Die eine Seite der Karte war mit der Überschrift 20 Euro versehen. Darunter alle möglichen Cocktails, aber auch Red Bull und Bier. Stelle man sich das vor, 20 Euro für ein Bier. Und wir sprechen hier von kleinen Flaschen. Und noch dazu von holländischem oder belgischem Bier. Ich sag‘s euch, die Welt steht nimmer mehr lang.

Aber den Vogel schoss die zweite Seite ab, auf der fast ausschließlich Schampus feilgeboten wurde. Die teuerste Flasche auf der Karte war mit 18.800 Euro angeschrieben. Ist das zu glauben? Und wir sprechen hier von einer 0,7l Flasche. Wie verrückt ist Welt mittlerweile geworden? Kurz hab ich überlegt, ob ich die Flasche ordere, dachte mir aber, bei dem Service sind wahrscheinlich nicht mal Gläser dabei und aus der Flasche möchte ich nicht trinken. Wie sieht das den aus? Und so haben wir den Club verlassen. Und wir haben uns nicht mal verabschiedet. Ha. Das haben sie davon.

Alles in Allem war es ein schöner Spaziergang und ich durfte eine weitere Spielwiese von Nichtsnutzen die die Kohle der Eltern in den Wind blasen sehen. Muss man aber nicht gesehen haben, es reicht, wenn ihr das hier lest ;-).
So, jetzt bin ich wieder deutlich zu lange geworden. Der Nächste wird es kürzer, versprochen.
Stefan

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen