Sonntag, 11. August 2013

11. Wiener Brief 2.0

Nur in Wien zu leben ist zu wenig, um der Stadt gerecht zu werden. Auch deshalb gab es heute wieder mal (ja, das kommt bei mir durchaus öfters vor) eine größere Portion Kultur. Es ist ja nahe am Frevel, in Wien zu leben und nur von Fremden gesagt zu bekommen, wie schön und vor allem kulturreich die Stadt sei.

So ergab es sich, dass wir uns ohne große Umwege (unsere leeren Glasflaschen mussten wieder mal in den Sammelcontainer und weil der in der Nähe der Mariahilferstraße steht, sind wir die anschließend entlang geschlendert. Aber dann ging‘s ohne Umwege Richtung Innenstadt) in die Albertina begaben und uns dort, nachdem wir uns versichert haben, dass die Bude nicht komplett mit Touris voll ist, die wirklich sehenswerte Helnwein Ausstellung angesehen.
Wenn man die Definition von Kunst zugrunde legt, dass Werke dann als Kunst gelten, wenn sie Emotionen beim Betrachter erzeugen, dann gibt’s wohl kaum größere Kunst als die Bilder von Gottfried Helnwein. Dies gilt nicht nur für das Format seiner späteren Werke, sondern vor allem weil er es schafft, banale Dinge mit wahrlich schockierenden Elementen zu verbinden. Die kleinen Mädchen als Sinnbild der Unschuld mit bandagierten Köpfen und blutüberströmten weißen Kleidchen. Und das alles so fotorealistisch, dass man zumindest zweimal hinschauen muss. Und selbst aus unmittelbarer Nähe (die Ausstellung in der Albertina lässt dies zum Glück zu) sind manche der Bilder kaum von einem großformatigen Foto zu unterscheiden.
Den Abschluss eines Besuchs der Albertina, oder eines anderen großen  Museums, sollte natürlich der obligatorische Weg durch den Museumsshop bilden. Und falls es sich um eine der großen Ausstellungen handelt, so erwirbt man dort auch den entsprechenden Katalog. Das kostete zwar meistens richtig Geld, aber so kann man in aller Ruhe zu Hause auf der Couch die Ausstellung nochmals Revue passieren lassen. Der umgekehrte Weg wäre natürlich auch denkbar, also zuerst den Katalog kaufen, drin schmökern und dann beim Besuch der Ausstellung mit seiner Liebsten nur so von Wissen sprühen. Das nächste Mal werd ich es wieder so machen ;-).
Den vorläufigen Abschluss unseres Samstags Touri- und Kulturprogramms bildete ein Besuch eines der Cafés in Wien. Von Palmen und Schmetterlingen umring, genießt man in unbeschreiblichem Ambiente Kaffee & Kuchen vom feinsten, sowie ein Achterl Sauvignon Blanc aus meiner Heimat. Einzig störend sind die Tischnachbarn, weil die sich vom vorzüglichen Wein ne ganze Flasche gönnen ;-).
Bleibt als Abschluss des Tages noch ein vorläufig letzter Besuch der autobefahrenen Mariahilferstraße (schon wieder, ich weiß, aber als quasi Anrainer kann man fast nicht vorbeigehen). Die wird nämlich mit dem kommenden Feiertag fast komplett autofrei und zu einem Gutteil zur reinen Fußgängerzone. Das ist auch der Tag, ab dem mich die Einkaufsstraße wieder öfters sehen wird :-). Um dem schönen Tag auch zu Hause gebührend Ehrerbietung leisten zu können, werden noch zwei Flascherl vom steirischen Sauvignon Blanc gekauft. Zwei, um im direkten Vergleich feststellen zu können, ob die „Therese“ wirklich das beste Preis/Leistungs-Verhältnis hat. Und der Preis hat’s schon ganz schön in sich.
Zu meinem Bedauern gibt es heute keine Auswertung des Weinvergleichs, weil wir zum Abendessen unsere Bierreserven zu Hause aufgebraucht haben. Passte einfach besser zur Eitrigen ;-). Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und heute zeichnet sich schon wieder einer dieser schönen Tage am Balkon ab, die eventuell mit einem (oder zwei) Achterln genossen gehören. Damit es auch morgen wieder Sonne gibt ;-).
Stefan

1 Kommentar:

  1. Und nein, wir sind keine Alkoholiker, sollte dies so wirken..;-)) viktoria

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