Zur Wiedergutmachung werd ich den Brief vor allem der Zeit mit Dir und Deiner entzückenden Freundin in Barcelona widmen.
Kennt man Barcelona nur aus dem Touriführer (darf ruhig abwertend klingen ;-) ), so kennt man Barcelona nicht. Was unbedingt fehlt oder in diesem Falle sein muss, ist ein lokaler Führer der schon einige Zeit in der Stadt verbracht hat. Wir hatten das Glück einen solchen zu haben und durften ihn auch (be-)nützen ;-).
Abseits der mit Menschen überfüllten Straßen und Plätze gibt
es weit mehr zu entdecken und zu erleben, als man das vielleicht glauben
würde. Aber ich bin schon wieder etwas
voreilig und muss nochmal zurück zu den Touri-Zielen.
Auf Grund unserer knapp bemessenen Zeit, sechs volle Tage sind für eine Stadt wie
Barcelona ja so gut wie nichts, wurde sehr sparsam mit vordefinierten Zielen
umgegangen. Zwei, drei kulturelle Highlights, eine Hop-on-Hop-off Tour, der Strand und ein bisserl Shoppen. Das war
es. Und was soll ich sagen, es war ausreichend. Mehr hätte kaum Platz gefunden
in der der knappen Woche.
Die kulturellen Höhepunkte sind schnell zusammengefasst.
Gaudi. OK, ich probier’s doch etwas ausführlicher. Zweimal Gaudi-Haus (zwei von
vielen) von außen, einmal Gaudi-Kirche (ja die ganz berühmte) auch nur von
außen (1½ h anstellen, da hört sich die Kultur bei mir auf ;-) ) und einmal der
Gaudi-Park (diesmal mitten durch und nicht nur von außen). Alles sehr schön,
aber auch überall zu viele Menschen. Man kann sich der Kunst kaum widmen, da immerzu
Menschen an einem anstoßen, sich vor einem stellen, oder einfach nur furchtbar
laut sind.
Und da wäre noch das Stadion des FC Barcelona, Camp Nou.
Nicht das ich es jetzt mit den Werken und Wirken Gaudis vergleichen würde,
nein, aber es ist kaum zu glauben, was die Verantwortlichen aus einer
Stadionführung gemacht haben. Durch das Museum mit der kompletten Historie des
Klubs und gefühlt allen Trophäen die jemals gewonnen wurden kann man sich,
ebenso wie bei der ganzen Stadiontour, per Audioguide begleiten lassen. Haben
wir im Museum gemacht, aber nicht fürs Stadion. Da sollte man die Räume und
Atmosphäre auf sich wirken lassen. Wieder nicht ganz einfach, weil auch hier
wieder eine ganze Menge an Menschen. Zumeist Ausländer wohlgemerkt ;-). Und in
Barcelona ist selbst der Spanier Ausländer ;-).
Ich hatte ja schon die Möglichkeit ein Spiel des
Rekordmeisters (is Barca das, oder is das Real? Egal, sagen wir einfach
katalanischer Rekordmeister ;-) ) im Stadion Camp Nou live zu sehen. Wobei zu
sehen eventuell der falsche Ausdruck ist. Denn sitzt man, so wie wir vor
einigen Jahren, am letzten Rang, so hat das etwas von einem viel zu kleinen
Fernseher. Und geht das Ganze dann auch noch 0:0 aus, dann hätte man sich das
sparen können. Wäre da nicht der ganze Aufenthalt drum herum mit den Kumpels.
Und dann hätte ich auch am Stammtisch oder ähnlichen Veranstaltungen nichts zum
Angeben, oder in Briefen nichts zu schreiben.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, das Stadion ist
einen Besuch wert, außer es gibt gar keine Berührungspunkte mit Fußball. Ich
wüsste zwar nicht, wie das gehen sollte, aber sicherheitshalber sag ich es halt
dazu ;-). So, das waren jetzt fast drei Absätze Stadion und einer mit Kultur.
Das soll jetzt nicht meine Präferenzen wiederspiegeln, oder doch? Auch egal,
wir wollen ja weiterkommen in der Geschichte der Barcelona-Reise. Also weiter
geht’s.
Gespeist wurde am Abend zwar wieder am Plaza Real (was
übersetzt so viel heißt wie Touristen-Abzockerplatz ;-) ), aber diesmal nicht
im Lokal mit der künstlichen Menschenschlange, sondern schräg gegenüber. Der
Name erinnert an den Ozean. Die Empfehlung kommt vom Freund vor Ort, den wir
dort auch zum ersten Mal treffen, was soll da schon schief gehen. Und siehe da,
nichts geht schief. Das Lokal ist eine klare Empfehlung, sowohl was das Essen
(Tapas) als auch was das Trinken betrifft (Alkohol ;-) ). Einzig die Bestellung
von Vino Blanco war wieder ein Problem. Es wurde Rotwein serviert. Aus irgendeinem
merkwürdigen Grund, klingt meine Bestellung von Weißwein in Barcelona wie eine
Bestellung von Rotwein. Ist und bleibt eins bis dato ungeklärtes Phänomen.
Viellicht bin ich ja nicht alleine mit dem Problem. Ich werd bei Gelegenheit
eine Selbsthilfegruppe ins Leben rufen ;-). Weiter zum Lokal. Die Toiletten,
also zumindest die der Männerseite, sind auch nicht von schlechten Eltern. Was
der Besitzer sich bei der Menge und Anordnung der Pissoirs sich gedacht hat,
würde ich ihn bei Gelegenheit auch gerne mal fragen. Zum einen liegen die WCs im ersten Stock
überm Lokal und haben ein relativ großes Fenster in Richtung des Platzes, das
an und für sich ist ja noch nichts Besonderes, aber jetzt kommt‘s. Da hat der Kerl doch wirklich so viele
Pissoirs an die Wand geschraubt, dass sich die Dinger fast berühren. Da ich
alleine am Klo war, war es nicht so kompliziert ein Plätzchen zu finden, nur
blockiert man als normal breit gewachsener Mann locker drei der Dinger. Ich
stell mir das Bild des voll besetzten Pissoirs als ein wirklich merkwürdiges
vor, wenn acht Männer, Schulter an Schulter und wahrscheinlich noch leicht
schräg versetzt, versuchen ihre Notdurft zu verrichten. Die Dinger gab‘s
wahrscheinlich im Großpack billiger, kennen wir ja vom Klopapier ;-).
Um Mal wieder was online zu stellen, soll’s das auch wieder
gewesen sein. Fürs Erste. Wir haben jetzt maximal die Hälfte meiner der Reise
geschafft.
Adiós,
Stefan
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