Sonntag, 21. Juli 2013

5. Barcelonesischer Brief 2.0

und zugleich letzter Barcelonesischer Brief. Zumindest bis zum nächsten Besuch der Stadt.

Die Stadt ist an und für sich nicht als billig, ähm, nein, günstig bekannt. Billig sind die Frauen die einen spät nachts noch auf den fast leeren Touristenpfaden auflauern und so ziemlich alles anbieten was mann (kein Schreibfehler!) vielleicht noch wünschen könnte.

Für Getränke kann man in der Stadt schon fast arm werden, aber den Vogel schießen die Lokale an der Strandpromenade ab. Und hier wiederum die Clubs. Da kann‘s schon mal vorkommen, dass das Bier 7 (in Worten: sieben) Euro kostet. Tagsüber, wohlgemerkt. Die Krönung war aber ein Weißwein, ja, diesmal kam der bestellte Weiße ohne den bei mir sonst üblichen Umweg des Rotweins, für den, zwar gut eingeschenkt, neun (in Ziffern: 9) Euro in Rechnung gestellt wurden. Man muss ja nicht auf ne zweite Runde bleiben, taten wir auch nicht und zogen weiter zum nächsten Lokal.
Noch immer am Strand, noch immer an der Promenade. Auf Grund des windig, und relativ kalten Wetters waren die Sitzplätze der Lokale eher spärlich besetzt. Das störte die Kellner aber eher weniger und es war uns nicht möglich einen Platz an der Strandreihe der Sitzplätze zu bekommen. Ja nicht mal ein Platz in der Sonne war möglich. Obwohl, wie gesagt, fast alles leer war. Natürlich war es unser Fehler, da wir ja nur was trinken wollten. Blöder Anfängerfehler. Merke, falls Du am Strand sitzen und ein wenig die Sonne genießen möchtest, komm einfach hungrig an den Strand.
Das letzte Lokal an der Promenade hatte dann doch erbarmen und wir fanden ein nettes Plätzchen in der Sonne. Das war deshalb so wichtig, weil es keine 20°C hatte und der Wind uns um die Ohren pfiff. Und das Ende Mai. Und das in Barcelona. Seit Menschengedenken gab‘s keinen so kalten Mai. Also um genau zu sein, seit mein Kumpel in Barcelona ist kann er sich an keinen kälteren Mai erinnern. Und er lebt da schon seit vielen, ähm ja, Monaten ;-). Aber es war trotzdem kalt.
Wie gefährlich so n Bierchen sein kann wurde mir ebenfalls wieder mal vor Augen geführt. Der Platz am Strand war perfekt. Das Bier nicht billig, aber gut eingeschenkt. Die Kellner freundlich und zuvor kommend. Das muss man in Barcelona ausnutzen. So wurden aus dem Bierchen, zwei, aus den zweien drei,…Man kennt das allseits bekannte Spiel mit den inversen zehn kleinen Negerlein. Und nein, ich hab keine zehn Bier getrunken, aber so viele, dass ich mir aber so was von nem Sonnenbrand geholt habe. Und am Kopf lässt sich das besonders gut kaschieren ;-). Merke, bei unsachgemäßer Handhabung kann Bier Hautkrebs verursachen.
Die Reise endete wie sie begonnen hatte am Hafen. Dort gab’s noch eine riesige Auswahl an spanischen und/oder katalanischen Spezialitäten für uns. Frittierte grüne Paprikaschoten, frittierte Kartoffelspalten, frittierte kleine Fische (die der Kenner ganz ist, ich als Tierschützer lass immer den Kopf übrig) und frittierte kleine Tintenfische (die hab ich ganz gegessen, weil ich nicht wusste wo die den Kopf haben). Da kommt ganz schön was zusammen. Vor allem Frittierfett. Und da sagen immer alle, dass Fisch und Meeresfrüchte so gesund sein sollen. Mir ging‘s nach der Mahlzeit nicht soooo gut. Ich hab noch nicht mal meine Spielzeugpackung Brezeln im Flieger gegessen. Und das heißt was.
Fazit: Eine Stadt für die man Zeit und seine Liebste an der Seite braucht. Eine Stadt in die man immer wieder gerne zurückkehrt. Eine Stadt die niemals langweilig wird. Klingt ja fast wie Wien. Tja, aber eben nur fast. Hätten wir noch Strand und Meer wäre Wien wohl perfekt. So müssen wir uns mit dem was wir hier haben zufrieden geben und genießen unsere vergleichsweise geringe Anzahl an lauen Sommerabenden an diverse Strandbars am Kanal, also Donaukanal nicht Abwasserkanal, oder an der Copa Kagrana, wer’s mag und sich dort wohl fühlt ;-)
Adiós und bis zum nächsten Mal in Barcelona,
Stefan
p.s. Mein erstes p.s., das sollte schon was besonders sein. Also. Eins muss ich schon noch los werden, ich verlange auf der Kurzstrecke kein dreigängiges Menü, wobei ich das natürlich schon essen würde, aber was sollen diese Pseudo-Snacks die einem bei einem solchen Flug gereicht werden? Da lassen sich die Fluglinien, und wir sprechen hier nicht von den Billigsdorfern, sondern schon von den richtigen, die auch richtiges Geld für die Flüge verlangen, von Markenherstellen ,die sich herablassen und dieses Spiel mitspielen,  eigens für Flüge Packungsgrößen von Snacks herstellen, die nicht mal die Bezeichnung Packungsgröße verdienen. Selbst einen Barbie-Puppe, würde man ihr eine solche Packung in die Hand drücken, sähe unnatürlich groß im Vergleich dazu aus. Bei manchen der Packungen ist man sich nicht mal sicher, ob nicht nur Luft drinnen ist. Also liebe Fluglinienbetreiber, entweder serviert ihr etwas was den Namen Snack auch verdient, oder lasst es einfach ganz bleiben und senkt dafür die Ticketpreise. Ach, und falls das immer noch nicht angekommen ist, immer schön zumindest eine Flasche Sekt oder Prosecco einpacken…

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