Und da ist es wieder. Endlich. So
lange habe ich diesen einzigartigen lieblichen Klang nicht mehr vernommen.
*bling*. Samtig durchdring er den Raum, erfüllt ihn kurz und taucht wieder
unter in der begleitenden Musik.
Der Anlass ist eines der in Wien
fast schon inflationär vorhandenen Silvester- oder Neujahrskonzerte. Den festlichen
Rahmen bildet eines der großen Konzerthäuser in Wien und die musikalische Untermalung
wird von der Strass Dynastie beigesteuert.
*bling*, *bling*
Der Musiker spielt sich wie in
einem Rausche in ungeahnte Höhen.
*bling*, *bling*, *bling*, *bling*
Fast ist es so, als ob die Gesetze
der Physik kaum länger Bestand hätten.
*bling*, *bling*, *bling*, *bling*,*bling*,
*bling*, *bling*, *bling*
Er ist das, was ich hätte sein
können. Ein Künstler. Ein Virtuose. Viel hätte nicht gefehlt und ich würde an
seiner Stelle dort oben auf der großen Bühne stehen und das Publikum würde mir
zu Füßen liegen.
Ja, schade, hätte ich mal mehr mit
der Triangel im Kindergarten geübt, würde ich sie heute Abend vielleicht auf der großen Bühne schlagen.
Aber selbst die von mir damals mit
Verachtung, auf Grund ihrer Einfachheit, gestraften Holzklötzchen, die es galt
im Rhythmus aneinander zu schlagen, selbst diese hatten heute ihren großen Auftritt.
Ja, schade, hätte ich nur etwas
mehr mit meinen Holzklötzchen geübt, würde ich sie heute Abend vielleicht auf der
großen Bühne dreimal aneinander schlagen dürfen.
All das sind natürlich nur
Tagträume während unseres Konzertbesuchs und kein Lehrer hätte auch nur den Ansatz
einer Chance gehabt, mir Taktgefühl beizubringen. Wobei, mit den Holzklötzchen
war ich gar nicht so schlecht. Zugegeben, die Triangel hätte auf Grund ihrer
deutlichen höheren musikalischen Komplexität ganz andere Voraussetzungen von
mir verlangt, aber die Holzklötzchen…
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