Was sagt man dazu, schreibt er doch wirklich in seinem
Wiener Briefe Blog einen Barcelonesischen Brief. Und den dann auch gleich in
2.0 ;-). Aber eigentlich ist es auch nicht der 1. Barcelonesische Brief. Da
gabs schon mal zumindest zwei, aber da die nicht von mir stammten, beginne ich einfachheitshalber
wieder bei eins.
Um gleich zu Beginn gar keine Missverständnisse aufkommen zu
lassen, der Barcelonesische Brief hat natürlich, wie könnte es anders sein,
Barcelona zum Thema. Aber nicht nur das, sondern so intensiv zum Thema, wie man
es nur vor Ort erfahren kann. Ja, ich war in Barcelona. Wieder mal, aber
diesmal mit meiner Liebsten an meiner Seite (liebe Männerrunde vor etlichen
Jahren, auch mit euch die Stadt für ein verlängertes Wochenende inklusive
Stadtderby in Camp Nou zu besuchen, hatte ihren Reiz. Hiervon in einem Brief zu
berichten würde den Rahmen sprengen, sowohl was den Umfang (fast hätte ich
Unfug geschrieben) betrifft, als auch den Moralischen ;-) ).
Jockel der ist für Dich. Danke für die unvergesslichen
Abende in Barcelona und natürlich Danke dafür, dass meine Liebste an meiner
Seite ist. Hierfür hast Du ewig was gut bei mir.
Hat man sich erst mal mit entsprechenden Reisegepäcksstücken
ausgestattet, kann die Reise auch schon beginnen. Aber auch das war mit einigen
Hindernissen verbunden, so dass wir um das rechtzeitige Eintreffen des
bestellten Koffers bangen mussten. Die Alternative bestand im alten, etwas modrig riechende Koffer im Keller,
der hatte aber seine besten Zeiten schon hinter sich (vor ungefähr 30 Jahren
;-) ). Denn mit nur einem Handgepäckstrolley nach Barcelona zu fliegen wäre auf
Grund der dort deutlich billigeren Klamottenpreise ein schwerer Fauxpas. Und
Übergepäck zu zahlen wäre einfach nur dumm ;-).
Der niegel nagel neue, große Trolley eines weltweit
bekannten Kofferfabrikanten traf zum Glück zwei Tage vor der Abreise ein und
konnte mit gut 13kg Inhalt die Reise mit uns antreten. Ebenso mit dabei waren
der bereits vorhin erwähnte kleine Trolley (auch schon ein älteres Semester,
aber mit den großen Vorteilen, dass man ihn notfalls als Handgepäck mitnehmen
kann, und vor allem er von einem zumindest bei uns in Europa nicht so bekannten
Hersteller ist, der aber qualitativ mindestens mit dem bekannteren mithalten
kann. Das hat besonders bei 1.000 schwarzen Trolleys am Gepäckband einen riesen
Vorteil, die sind nämlich alle vom gleichen bekannteren Hersteller. Aber dazu
gleich mehr) und ein wirklich kleiner Handgepäckstrolley, der hauptsächlich die
neu erworbenen Güter aufnahmen sollte.
Der Abflug in Wien um 9 Uhr früh bei gefühlten 5° Celsius
(plus) war unspektakulär. Der Flug auch. Ähm nein, stimmt nicht, die
Mini-Topfen-Golatsche (für meine zahlreichen deutschen Leser: das ist so was
wie eure kleinen süßen Teilchen mit einer Quarkfülle. Was für ein hässliches
Wort: Quark. Klingt wie ein Froschlaut. Die Franzosen die Froschschenkelesser
und die Deutschen die Froschlautesser. Sehr lustig) ist zumindest erwähnenswert.
Schon alleine wenn man sich das „Menü“ beim Rückflug ansieht. Aber auch dazu
später mehr. Und ebenfalls erwähnenswert die Nicht-Verfügbarkeit von Prosecco.
Ist das zu glauben, da kann man sich nicht mal gegen einen Tausch von ein paar
Münzen, ok Scheinen, ein prickelndes alkoholisches Trinkerlebnis gönnen und
somit den Urlaubsbeginn offiziell einläuten. Also hier ein offizieller Aufruf
an alle Fluglinien, bitte packt zumindest ein Flascherl Schaumwein ein. Oder
noch besser: Liebe Flugbegleiter, nehmt doch bitte eins der kleinen Fläschchen
mit und verhökert es von mir aus privat an Fluggäste die den Urlaub beginnen
wollen.
Das Ankommen in Barcelona war hier schon etwas spannender.
Da wir alles bis auf den kleinen Trolley als Gepäck aufgegeben haben mussten
wir das Gepäckband aufsuchen. Und auf-suchen (ist kein Fehler, dieser
Bindestrich hier) ist hier durchaus wörtlich zu nehmen. Nach gefühlten Stunden
konnte besagtes Gepäckband gefunden werden. Da die Suche doch einiges an Zeit
benötigt hat, hatte das Gepäckband auch schon Feierabend. Sprich, das Band
stand still. Aber anscheinend ist das hier üblich, dass das Band den Dienst
einstellt, sobald alle Koffer am Band liegen. Mir entgeht zwar damit der Sinn
und Zweck des Bands, wenn alle Fluggäste um das Band herumlaufen müssen und
ihre Koffer suchen, anstatt, wie ansonsten überall anders (zumindest dort wo
ich überall mit dem Flieger war) üblich, die Koffer ihre Runden drehen, bis
sind endlich von ihren Besitzern in ihre Arme geschlossen werden können. Das
sich die auch nicht endlos lange drehen ist klar, aber das Ding abzustellen,
sobald alle Koffer drauf sind finde ich schon eine etwas übertriebene
Energiesparmaßnahme.
Der niegel nagel neue Koffer war schnell gefunden. Auch wenn
er nicht mehr niegel nagel neu aussah. Da kann mal wohl nichts machen, ist
offensichtlich normal, das der Koffer so aussieht, als ob man ihn nicht vom
Flieger bis zum Band gefahren hätte, sondern hinterher gezogen. Danke an den BCN
Flughafenbetreiber. Der zweite kleinere Trolley war schon ein größerer Auftrag.
Einmal das Band im Schnelldurchlauf umrundet brachte nicht
das gewünschte Ergebnis. Also nochmal. Nur langsamer,. Und siehe da, da ist er.
Also dachte ich. Genau das richtige Modell. Genau die richtige Größe. Genau die
richtige Farbe. Nur wirkte er trotzdem anders. Egal, ich nehme ihn trotzdem vom
Band und untersuche ihn genauer. Und da bemerke ich, was mich stört. Er wirkt
als ob der Trolley mit einem anderen Transportmittel als unserem Flieger gekommen
wäre. Nämlich mit einem, dass deutlich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit
unterwegs gewesen ist. Der Koffer sah nämlich um etliche Jahre jünger aus, als
es meiner tut. Und so war es. Es war nicht meiner.
In just jenem Moment, als ich mir ansehen wollte ,mit
welchen Klamotten ich die nächsten paar Tage in der Stadt verbringen würde, kam
eine kleine völlig aufgelöste Dame unbekannter Herkunft und zeigte deutliche
Zeichen der Erleichterung, als sie mich mit ihrem Koffer sah. Die Übergabe der
ungeplanten Geiseln verlief reibungslos und jeder zog seines Weges…
…und hier Beginnt das Ende des ersten Briefs. Hab ihr
gedacht, dass ich euch hier im ersten Brief meinen kompletten Aufenthalt
erzähle? Welchen Sinn hätte dann das Nummerieren des Briefs?
Adiós,
Stefan
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