Montag, 20. Mai 2013

6. Wiener Brief 2.0

So, das halbe Duzend ist voll und ich hab immer noch Text und es macht mir immer  noch Spaß. Wie schon mal erwähnt, hat die Frequenz meiner Einträge nichts mit der Qualität oder Lust am Schreiben zu tun. Hilfreich wäre natürlich ein, wie es neudeutsch so schön heißt, Feedback. Sprich Kommentare eurerseits. Ich kann ja nicht auch noch mein eigenes Geschreibsl selber kommentieren. Nicht dass ich das nicht könnte, nein, ich wäre sogar besser als jeder andere dafür geeignet und es wäre mir auch nicht unangenehm oder so, nein, mach ich nur nicht, weil ich keine Zeit dafür habe ;-).

Bloggen ist ganz schön anstrengend. Wir haben uns das letzte Mal über die Bestimmung des eigenen Alters unterhalten. Vorsicht. Seit mal nicht zu großzügig und optimistisch was das betrifft. Ich hab‘s in den vergangen Tage am eigenen Leibe erfahren dürfen, dass der Körper, unabhängig wie alt man sich fühlt, weiter altert. Da hilft es gar nichts, wenn man sich mal schnell um ein paar Jahre geistig runterstuft.

Der Geist versetzt Berge. Ja, klar. Aber gegen so heimtückische Gegner wie sie mir auf den Pelz rücken, scheint auch in einer hochtechnischen Medizin wie wir sie heute vorfinden kein Kraut gewachsen. Oder vielleicht ist ja ein Kraut dagegen gewachsen und ich hab die ganze Zeit aufs falsche, sprich schulmedizinische, Pferd gesetzt. Aber selbst die eingeschworensten Vertreter der Schulmedizin verwenden ja durchwegs Substanzen aus dem eigenen Kräutergarten. Nur dass sie die Dinger in Reagenzgläsern reproduzieren und zwar ohne die eventuell störenden Dinge wie Erde, Schnecken und anderen Kräuterbefall.
Als Anhänger der Schulmedizin (das bin ich hauptsächlich aus Gründen der Bequemlichkeit. Wer mag es schon, bevor er sich mit Heilmitteln eindecken kann, sich über die entsprechend wirksamst erscheinende Heilmethode zu informieren, um danach noch einen solchen privat zu bezahlenden Spezialisten aufzutreiben. Immer mit der latenten Gefahr, falsch zu liegen. Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, an einen Zeitgenossen zu geraten, der frei zugibt, nicht helfen zu können und auch gleich einen Kollegen empfiehlt, mit dem er weder geschäftlich zugange ist noch verwandt ist.) war nach den ersten Symptomen, sprich ich funktionierte nicht mehr innerhalb der normalen Parameter, der erste Weg in die Apotheke. Und dort mal schön die kleine Vielfalt angeschafft. Noch kann ich selber gehen, also reicht vorerst das kleine Sortiment.
Hätte es nur mich betroffen, so wär mein Eintrag für heute auch schon wieder aus (und damit ziemlich unspannend).  Aber dem ist nicht so. Neben gebetenen (wenn man lange genug bitte-bitte sagt, lässt sich die Katze auf mein Niveau herab und beglückt mich mit ihrer Anwesenheit, die sie, ganz nebenbei bemerkt, ganz schön großzügig auslegt ;-) ) und ungebetenen (darüber gibt’s ganze Dokumentationen die man sich zu Gemüte führen kann. Sollte man aber nicht, außer man hat gerade ne frische, nagelneue, noch in Plastik verschweißte Matratze im Schrank, oder gedenkt so wie so nie wieder zu schlafen) Bettgenossen, teile ich das großzügige Bett mit meiner Süßen.
Das Süß kann aber ganz schnell in Sauer umschlagen, wenn der wohlverdiente Schlaf ausbleibt. Und was soll ich sagen, meine Krankheit erlaubt es mir nicht mehr ständig durch die Nase zu atmen. Zumindest nicht nachts. So greift mein Körper, ohne dass ich es bewusst in Auftrag gegeben hätte, zur Mundatmung und lässt mich so eine um die andere Nacht überleben ;-). Was mir das Weiterleben sichert, sichert meinen Bettgenossen einen ungewollten Genuss dem man sich nur schwer entziehen kann.
Ja, jetzt ist es raus. Ich bin erkältet. Was so harmlos klingt, hat schon den einen oder anderen Unbekannten ins Grab gebracht. Darüber wird ja nicht berichtet, ist ja viel zu wenig Pep für eine Schlafzeile dahinter. Und dass die Pharmaindustrie bis heute kein Gegenmittel zur Erkältung gefunden hat, spricht ja wohl Bände. Und nein, ein Erkältungstee zählt hier nicht, den hab ich in meiner Verzweiflung selbst an mir ausprobiert (hätte ich mich damit einreiben sollen? So wie der geschmeckt hat, wäre das die angemessene Anwendungsweise gewesen).  Ebenso wie echten Chinesischen Drachen Brunnen Grüntee (danke Michi, hat zumindest nicht geschadet, oder?), Salbeitee, Salbeizuckerln, …(man kann meine Verzweiflung regelrecht spüren).
In meiner Verzweiflung stehe ich kurz davor, den Weg der Schulmedizin zu verlassen und auf die Pfade der guten alten Hausmittelchen zurückzukehren. Der Vorteil hier ist, dass man nur lange genug suchen muss, um ein geeignetes Mittel zu finden, das einem behagt. Ich tendiere, falls es nicht von alleine besser wird, soll’s es in den vielen Jahrtausenden ja auch schon eine Handvoll Male gegeben haben, in Richtung Eis oder Bier. Beides wird glaubhaft als geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Erkältung beworben. Bei beidem bin ich mir nicht sicher, aber so ein paar kalte Bier, rein medizinisch natürlich, würden mir schon gefallen. Und falls es nicht geholfen hat, oder gar noch verschlimmert hat, kann man zumindest eine gewisse Weltoffenheit von sich behaupten, indem man mal seinen eingefahrenen Pfad verlassen hat (ist schon ganz witzig, wenn man liest, wie man sich so ein paar Bierchen zurechtschreiben kann ;-). Sei ein Mann und trinkt Bier ohne dich dafür zu rechtfertigen ;-) ).
Bevor ich aber zu den Hausmittelchen greife, greife ich gezielt die Symptome meiner Krankheit (und nein, da gehören keine Anführungszeichen her!) an. Das Husten und sich ständig Schnäuzen ist ja nicht weiter schlimm. Die Mundatmung in den Nachtphasen schon. Besagte Atmung führt nämlich in Verbindung mit dem X-Chromosom zu einer einschneidenden Lärmbelästigung.
Ja, jetzt ist es raus. Ich schnarche. Aber nur weil ich erkältet bin. Sonst nicht. Sonst fast nie. Sonst selten. Mal ab und zu… Nun gibt’s zumindest zwei Wege den Symptomen entgegen zu wirken. Ich hab zur Sicherung des Familienglücks beide kombiniert. Wachs für die Ohren und Nasenpflaster für den besseren Durchzug bei der Nase. Beides hilft, wenn‘s der jeweils richtige nimmt ;-). Für die Katze gibt’s noch keine Hilfe, außer dem Rückzug in ein anderes Zimmer.
Falls mich meine Krankheit nicht dahin raffen sollte, so werde ich mich in nächster Zeit wieder des Öfteren per Blog melden, da einige schöne Veranstaltungen anstehen (und falls meine Krankheit obsiegt, so werden meine letzten Worte hoffentlich auch über dieses Medium in die Welt getragen). Roberto kommt nach Wien, Deutsche zeigen Engländern ein Spiel namens Fußball und ich gehe nach Spanien :-). Wohin, wie lange, mit wem und überhaupt, das uns vieles mehr in meinen nächsten Einträgen.
Stefan

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