Es ist Vienna City Marathon Zeit. Menschenmassen strömen
nicht nur durch gut abgesperrte Straßen,
und zwar zum Teil so gut abgesperrte Straßen, dass man selbst als Fußgänger
nicht alle Teile der Stadt ohne größere Wartezeiten oder Umwegen besuchen
konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass die Menschenmassen hinter den Absperrungen
eine erschreckend hohe Menschendichte aufwiesen und man Gefahr lief, sich darin
zu verlieren, oder gar für immer und ewig darin zu verschwinden. Deshalb hier
ein Tipp an den Wienbesucher am Marathon Wochenende. Entweder mitlaufen (die
Dichte der Läufer nimmt nach dem Start exponentiell ab), oder einen Bummel
durch die Außenbezirke planen, aber nicht im Prater und nicht entlang der
Wienzeile. Wobei da gibt’s eh nichts anzusehen, oder (böse Kommentare würd ich
in dem Fall sogar verstehen)?
Ich tat beides nicht. Mein Fehler, ich weiß. Aber da es das
erste Wochenende seit gefühlten 34 war, das uns Sonnenschein vom Feinsten
servierte, war die Versuchung einfach zu groß, die Stadt zu Fuß zu erkunden,
die so viel zu bieten hat. Auch ein Fest meiner Landsleute im Zentrum der
Macht. Das Steirerdorf am Rathausplatz (oder wie auch immer es genau heißt).
Und da es sich, wie erwähnt, um meine Landsleute handelt, und der Steirer an
sich sehr heimatbezogen ist, konnten wir nicht umhin, diese ausgesprochen
schöne Veranstaltung nicht nicht zu besuchen.
Gesäumt von unzähligen Standln (für meine lieben Leser aus
den bundesdeutschen Gefilden: Budl ;-) ) füllt man sich zwar nicht wie zu
Hause, dafür ist es hier zu eng, kann aber doch seine Leibspeisen zu halbwegs
moderaten Preisen genießen. Also wenn man die Preise der Großstadt als
Bezugspunkt nimmt, nicht die, die man vom Land her gewöhnt ist. Das kulinarische
Angebot ist halbwegs vielfältig um nicht zu sagen vielfettig, aber man muss ja
nicht zum Speckbrot mit reichlich Butter drunter greifen, ein genussvoller Biss
in in Fett heraus gebackenen Strauben tut’s auch ;-). Fehlt nur noch der
passende Aufputz für mich und der ist schnell in Form meiner entzückenden
Freundin gefunden. Natürlich traditionell in ein Dirndl (für meine lieben Leser
aus den bundesdeutschen Gefilden exklusive Bayern und alle die jemals am
Oktoberfest waren: ähm, tja, schwierig, das Dirndl ist eine Art Kleid, Mist,
hier würde ich gerne auf meinen Nachbar-Blog verweisen, aber der ist noch
verweist. Aber sobald der online ist, werde ich darauf verweisen und ihr
bekommt fachfrauische Auskunft) gehüllt. Leider Geil (gestohlen, ich weiß, aber
so treffend). Hat man sich nach kurzem Kampf ein Stehtischerl (für meine Leser….eh
schon wissen: die Endung –erl wird bei uns für die Verniedlichungsform
verwendet, sprich Stehtischerl = kleiner Stehtisch. Ich hoffe, ich muss
Stehtisch nicht erklären;-) ) organisiert, am einfachsten indem man sich als „Einheimischer“
zu erkennen gibt.
Getrunken wird traditionell Alkohol in Form von exquisitem
Bier (das Grüne und das Blaue zählen zu den Klassikern), oder einer unserer
mittlerweile weltweit geschätzten Weine. Und hier heben sich nochmals unsere
Weißen ab und zwar deutlich. Bei der Aufgabe die verschiedenen Sorten zu
verkosten und zwar nicht in der Form einer Weinverkostung, wo man nicht mal
richtig dran nippt, sondern gleich alles in nen Eimer spuckt, nein, wenn
schon dann richtig. Wie bei uns üblich, nimmt
man das Einschenken nicht ganz so genau und erschwert die Aufgabe dadurch
deutlich. Und glaubt mir, es reicht, wenn man sich bei einem Weinbauern durchs
Sortiment kostet und hier nur die Weißen. Wobei, wenn man schon Steirer vor
sich hat, sollte man zumindest den Schilcher („Schücha“, will man’s wirklich richtig
aussprechen benötigts einen zumindest 8 wöchigen Sprachkurs in der Steiermark
mit nicht unerheblichem Schilchergenuss, zählt aber im weitesten Sinne als
Weiterbildung im Form einer Sprachreise ;-) ) gekostet haben. Man lieb, oder
hasst ihn. Dazwischen gibt’s nichts.
Ein ganzer Absatz dem Alkohol, das reicht. Also für heute
;-).
Liebe Grüße,
Stefan
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