Donnerstag, 20. Februar 2014

30. Wiener Brief 2.0

"Von realen und virtuellen Welten"

Die Frequenz meiner Veröffentlichungen hat ganz schön gelitten. Und wer ist schuld? Die moderne Technik, natürlich. Die versucht mich immer stärker in ihren Bann zu ziehen und lässt mir so kaum noch die Chance, viel Zeit in der realen Welt zu verbringen. 

Erst kürzlich hab ich einen vollen Nachmittag damit verbracht, Rätsel zu lösen, die es nicht nur nicht in der realen Welt gibt, sondern komplett sinnlos in der realen Welt wären. Sprich, ich hab genau nichts für mein Leben hier draußen in der rauen Welt des Realismus mitgenommen. Es war letztendlich ein komplett mit Nutzlosigkeiten verbrachter Nachmittag. Und, ich hab dafür bezahlt. Also nicht im übertragenen Sinne, nein, ich hab richtig Geld dafür bezahlt. Ob ich im übertragenen Sinne auch noch dafür bezahlen werde steht heute noch nicht fest. Ich gehe aber fest davon aus ;-).

An und für sich wäre das sinnlose verplempern von Zeit nicht zu verurteilen, aber in diesem speziellen Falle muss ich mich hierfür leider selber maßregeln. Das schlimme an dieser Rätsel-Lösen-Rallye war, dass man beim Versagen des eigenen Verstands, wenn ich also mit meinen begrenzten geistigen Fähigkeiten nicht mehr weiter gekommen bin, mehr oder weniger sofort Hinweise bekommen habe, wie es weiter gehen könnte. Wartet man danach noch etwas länger, löst sich das Rätsel quasi von selbst. 

Jetzt bin ich mir selbst nicht mehr sicher, ob das Ziel nicht etwa doch das bewusste Ausnutzen dieser Hinweisfunktion war, um möglichst ohne viel Denkaufwand die Rätsel zu lösen. Dann wärs ja nicht so schlimm ;-).

Da lob ich mir schon eher virtuellen Welten, die nicht so schnell ihre Geheimnisse preisgeben. Ein gutes Beispiel dafür hat mir ein sehr lieber Freund ohne viel Aufhebens auf mein Tablett geschickt. Also virtuell. Er hat mir kein Bier serviert, denn der Austausch von Flüssigkeiten hat immer noch physisch zu erfolgen, eine virtuelle Umgehung ist weder bekannt noch wünschenswert. *Austausch von Flüssigkeiten* ;-).

Stößt man im konkreten Beispiel an seine zerebralen Limits, sprich, weiß nicht weiter, gehts auch nicht weiter. Das kann ganz schön frustrierend sein, beflügelt aber seinen Geist, sich weiter mit der Lösung zu beschäftigen. So wie es auch im von mir so gerne genannten "richtigen" Leben sein sollte. Da blendet auch niemand am Firmament einen Hinweis ein, wenn ich wieder mal vor einer kniffligen Entscheidung, wie zum Beispiel der Farbwahl beim Paprika, stehe.

Man hört aber auf der anderen Seite immer wieder mal von Menschen, denen von ihnen Unbekannten gesagt wird, was sie zu tun haben. Es könnte also doch durchaus im Bereich des Möglichen liegen, dass wir Teil eines für uns einfach geistig nicht fassbaren Systems sind, wie auch immer so etwas aussehen kann, das uns, oder zumindest einige Auserwählte von uns, fremd steuert. Aber falls es existiert, ist es ja zu komplex um von mir erfasst zu werden. Also wirklich schwierig zu belegen. Aber eben auch nicht zu widerlegen ;-).

Was ich mit diesem Post aber eigentlich sagen wollte, war, dass man den gelben Paprika nehmen sollte. Der ist nicht nur bekömmlicher als der unreife grüne, der macht sich farblich auch sehr viel besser als der rote, wenn er mit Tomaten gemeinsam aufs Teller kommt ;-).

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